Neugebaut werden sollen nur noch sogenannte Null-Energie-Gebäude, die aufgrund ihrer Bauweise äußerst energieeffizient betrieben werden können und über das Jahr verteilt so viel Energie erzeugen, wie sie selbst benötigen, z.B. durch eine PV- oder Solarthermieanlage. Auf das öffentliche Strom- und Wärmenetz soll nur dann zurückgegriffen werden, wenn das Gebäude nicht ausreichend eigene Energie zur Verfügung stellen kann, um seinen Bedarf zu decken.
Wenn ein Gebäude erstmal gebaut ist, steht es für viele Jahrzehnte. Daher sollten für Neubauten sehr anspruchsvolle Standards hinsichtlich Energie- und Ressourcenverbrauch, CO2-Intensität und Kreislauffähigkeit gelten. Das Null-Energie-Gebäude ist ein sehr hoher Standard in Bezug auf die Nutzungsphase des Gebäudes, besser noch sind so genannte Plusenergiehäuser. Null-Energie-Gebäude haben das Potenzial den Ausbau dezentraler erneuerbarer Energieanlagen voranzutreiben, das öffentliche Stromnetz zu entlasten und Verluste beim Energietransport zu verringern.
Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, ab 2030 Nullemissionsgebäude für Neubauten verbindlich vorzuschreiben.
Typische Bestandteile eines Nullenergiehauses sind große Fensterflächen nach Süden, ein geringes Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis, gut gedämmte Fassaden, Dächer und Fenster und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.
Quelle: BaustoffWissen (2015)
Für die Beurteilung, ob es sich um ein Null-Energie-Gebäude handelt, ist die Jahresbilanz ausschlaggebend. Das Gebäude kann demnach zeitweise auch mehr Energie verbrauchen, als es selbst produziert.
Quelle: Bischof & Duffy (2022)
Rechtliche Grundlage
Für diese Maßnahme müsste das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in den §§ 10 und 3 Nr. 25 angepasst werden, indem das Null-Energie-Gebäude statt des Niedrigstenergiegebäudes als Standard für Neubauten definiert wird.
Potentiale
Bewohner:innen von energieeffizienten Häusern sind deutlich unabhängiger von schwankenden Preisen am Energiemarkt. Dazu ist der Wiederverkaufswert des Hauses in Zukunft deutlich höher.
Quelle: GermanZero
Risiken
Steigen die Energiestandards für den Neubau, steigen üblicherweise auch die Kosten. Zwar werden diese Kosten durch Einsparungen bei den Energiekosten in der Lebensphase des Hauses meist wieder ausgeglichen, jedoch könnten die hohen Investitionskosten abschrecken.
Quelle: GermanZero
Das Nullenergie-Haus des Umweltbundesamtes wurde bereits im August 2013 fertiggestellt. Es hat eine hochdämmende Gebäudehülle und wird mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe über Flächenheizungen und raumlufttechnische Anlagen beheizt. Der Strom für die Wärmepumpe kommt aus einer Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 70 kWp. Es gibt zusätzlich eine Solarthermie-Anlage für das Warmwasser.
"Im bayerischen Bad Aibling entsteht derzeit sogar die „Nullenergiestadt Mietraching“. Auf einem ehemaligen amerikanischen Militärgelände werden dort 15 größere Bestandsgebäude auf Nullenergie-Standard gebracht."
"In der Lummerlundsiedlung wurden damals zwei Häusertypen gebaut, Passivhäuser und Niedrigenergiehäuser. [...] Das Bauprojekt wurde wissenschaftlich begleitet. Die Messungen in den ersten Jahren ergaben, dass mit 12,2 Kilowattstunden pro Quadratmeter sogar weniger Energie fürs Heizen gebraucht wird als zuvor berechnet (13,4). Zum Vergleich: Standard sind heute 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Laut dem Institut für Wohnen und Umwelt in Darmstadt war damit der Beleg erbracht, dass „die Qualität der Wärmeschutz- und Anlagentechnik auch für eine große Stückzahl erbauter Passivhäuser erreichbar“ sei. [...] Studien zufolge seien hocheffiziente Gebäude sogar günstiger als Standardbauten [...] Was die Kosten in die Höhe treibe, sei die individuelle Architektur, weil dann auch die Anforderungen an das Handwerk komplexer seien. [...]"
Vorschlag für eine RICHTLINIE DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Neufassung) vom 21. Oktober 2022
Energetisches Bauen - Was sind Nullenergie- und Plusenergiehäuser?
Erste Passivhaussiedlung Europas steht in Wiesbaden – „Habe nicht geglaubt, dass das funktioniert“ (01.11.2023)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2023) Umweltbundesamt - Null-Energie-Haus in Berlin-Marienfelde. Accessed: 05. February 2024
Bischof J, Duffy A (2022) Life-cycle assessment of non-domestic building stocks: A meta-analysis of current modelling methods. Renew Sustain Energy Rev 153:111743.
GermanZero
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen
Frau Christina-Johanne Schröder
Mitglied Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen
Das Nullenergie-Haus des Umweltbundesamtes wurde bereits im August 2013 fertiggestellt. Es hat eine hochdämmende Gebäudehülle und wird mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe über Flächenheizungen und raumlufttechnische Anlagen beheizt. Der Strom für die Wärmepumpe kommt aus einer Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 70 kWp. Es gibt zusätzlich eine Solarthermie-Anlage für das Warmwasser.
"Im bayerischen Bad Aibling entsteht derzeit sogar die „Nullenergiestadt Mietraching“. Auf einem ehemaligen amerikanischen Militärgelände werden dort 15 größere Bestandsgebäude auf Nullenergie-Standard gebracht."
"In der Lummerlundsiedlung wurden damals zwei Häusertypen gebaut, Passivhäuser und Niedrigenergiehäuser. [...] Das Bauprojekt wurde wissenschaftlich begleitet. Die Messungen in den ersten Jahren ergaben, dass mit 12,2 Kilowattstunden pro Quadratmeter sogar weniger Energie fürs Heizen gebraucht wird als zuvor berechnet (13,4). Zum Vergleich: Standard sind heute 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Laut dem Institut für Wohnen und Umwelt in Darmstadt war damit der Beleg erbracht, dass „die Qualität der Wärmeschutz- und Anlagentechnik auch für eine große Stückzahl erbauter Passivhäuser erreichbar“ sei. [...] Studien zufolge seien hocheffiziente Gebäude sogar günstiger als Standardbauten [...] Was die Kosten in die Höhe treibe, sei die individuelle Architektur, weil dann auch die Anforderungen an das Handwerk komplexer seien. [...]"
Vorschlag für eine RICHTLINIE DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Neufassung) vom 21. Oktober 2022
Energetisches Bauen - Was sind Nullenergie- und Plusenergiehäuser?
Erste Passivhaussiedlung Europas steht in Wiesbaden – „Habe nicht geglaubt, dass das funktioniert“ (01.11.2023)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2023) Umweltbundesamt - Null-Energie-Haus in Berlin-Marienfelde. Accessed: 05. February 2024
Bischof J, Duffy A (2022) Life-cycle assessment of non-domestic building stocks: A meta-analysis of current modelling methods. Renew Sustain Energy Rev 153:111743.
GermanZero
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen