Flächenversiegelung ist ein zentrales Umweltproblem. Sie entsteht durch die zunehmende Bebauung von Böden für Siedlungen, Verkehr und Industrie. Böden werden betoniert, gepflastert oder geteert und verlieren dadurch ihre Fähigkeit, CO2 zu speichern. Gerade wenn Ackerflächen oder gesunde Böden mit Bepflanzung betroffen sind, wird durch das Abholzen und die Verdichtung des Bodens zusätzlich CO2 freigesetzt1 2.
Gleichzeitig führt die steigende Flächennutzung in urbanen und industriellen Gebieten zu einem erhöhten Energie- und Ressourcenverbrauch, was den CO2-Ausstoß weiter verstärkt. Durch die Versiegelung wird zudem die Biodiversität reduziert und der natürliche Wasserhaushalt gestört. Niederschläge können nicht mehr versickern, sondern nur oberflächlich abfließen. Dies erhöht das Risiko von Hochwasser, verringert die Grundwasserneubildung und führt zu Überhitzungseffekten in Städten5.
Historisch betrachtet ist der Flächenverbrauch in Deutschland bereits gesunken. Während zwischen 1993 und 2003 täglich 120 Hektar versiegelt wurden, sind es heute noch 52 Hektar – was einer Fläche von 73 Fußballfeldern entspricht. Nichtsdestotrotz bleibt der Wert hoch: Aufs Jahr gerechnet summiert sich die Versiegelung auf rund 189 Quadratkilometer – das entspricht über 26.500 Fußballfeldern1. Die Bundesregierung will den Flächenverbrauch bis 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag senken 2 7. Besonders in stark wachsenden Städten und Metropolregionen steht die Politik vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen für die Siedlungsentwicklung zu finden4.
Um der massiven Flächenversiegelung entgegenzuwirken, hält das Umweltbundesamt verschiedene Instrumente und Maßnahmen für zielführend, die das Flächensparen sowie die Förderung von Innenentwicklung und Flächenrecycling unterstützen. Dazu gehören die Stärkung der kommunalen Raumplanung, die Abschaffung schädlicher Anreize zur weiteren Bebauung, Reformen der Grundsteuer und Re-Mobilisierung ungenutzter Grundstücke 6. Dennoch bleibt die Umsetzung dieser Strategien eine komplexe Aufgabe, da wirtschaftliche Interessen und ökologische Schutzmaßnahmen oft im Konflikt stehen 7. Um die Versiegelung wirksam zu begrenzen, sind daher verbindliche Steuerungsmechanismen erforderlich, die nicht nur den Verbrauch neuer Flächen regulieren, sondern auch Anreize für eine ressourcenschonende Nutzung bestehender Flächen schaffen. Ein innovativer Ansatz dafür ist ein Flächenzertifikathandel 3.
Umweltbundesamt
Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. Abgerufen am 28.02.2025.
Umweltbundesamt, UBA. Abgerufen am: 12.03.2025.
Umweltbundesamt. Abgerufen am 12.03.2025.
Zuständige Bundesminister:innen
Umweltbundesamt
Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. Abgerufen am 28.02.2025.
Umweltbundesamt, UBA. Abgerufen am: 12.03.2025.
Umweltbundesamt. Abgerufen am 12.03.2025.
Zuständige Bundesminister:innen