Der Sektor Industrie umfasst die Herstellung materieller Güter. Im Jahr 2023 war er mit 155 Mt CO2e für rund 23 % der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich1.
Hauptverantwortlich sind die Branchen Eisen und Stahl (30 % der großindustriellen Emissionen), Raffinerien (21 %) Zement (17%) und Grundstoffchemie (13 %)2.
Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Industrie zielen auf drei zentrale Ansatzpunkte ab: die Minderung von energiebedingten Emissionen, die Minderung prozessbedingter Emissionen und die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft.
In der Industrie werden elektrische Energie für den Betrieb von Maschinen und häufig auch hohe Temperaturen benötigt. Wenn zur Erzeugung von Strom und Wärme fossile Energieträger wie Gas, Kohle oder Öl verbrannt werden, entstehen sogenannte energiebedingte Emissionen.
Prozessbedingte Emissionen sind demgegenüber Treibhausgase, die bei der stofflichen Nutzung eines Rohstoffes entstehen. Beispiele dafür sind die Kalzinierung bei der Zementherstellung oder die Verwendung fluorierter Gase (F-Gase) als Kältemittel. Hier müssen alternative, klimaneutrale Prozesse oder Produkte eingeführt werden.
Zur Minderung industrieller Emissionen braucht es eine Systemtransformation. Das bedeutet neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien vor allem verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen sowie finanzielle Unterstützung für die Kosten der Transformation.
Neben der Transformation industrieller Prozesse kann die Minderung von Treibhausgasemissionen auch durch Anpassung von Design, Nutzung und Verbrauch von Gütern reguliert werden. Eine nachhaltige Wirtschaft mit geschlossenen Materialkreisläufen spart Ressourcen und Energie.
Wie in anderen Sektoren auch, kann eine ambitionierte Reduktion von Zertifikaten im Europäischen Emissionshandels (EU-ETS) wichtige Anreize für eine beschleunigte Dekarbonisierung der Industrie setzen.
2023 waren von den Treibhausgasemissionen im deutschen Industriesektor 107,9 Mt CO2e Brennstoffemissionen (also energiebedingt) und 47,1 Mt CO2e Prozessemissionen.
Quelle: UBA (2024)
Der Großteil der Prozessemissionen geht auf die Herstellung von Zement/Kalk, Eisen/Stahl, Ammoniak, sowie die Freisetzung von F-Gasen zurück.
Quelle: UNFCCC (2023)
10 bis 30 % der globalen Treibhausgasemissionen gehen auf die Verarbeitung von Rohstoffen zu Produkten (ohne Emissionen in der Nutzungsphase) zurück.
Quelle: SRU (2020)
Emissionen von 2025-2045 unter dem aktuellen Pfad der Bundesregierung
Nötige CO₂e-Reduktion
Negative Emissionen
Entwicklung und Zielerreichung der Treibhausgasemissionen in Deutschland im Sektor Industrie des Klimaschutzgesetzes (KSG). Accessed: 19. March 2024
VET-Bericht 2022. Accessed: 19. March 2024
Germany. 2023 Common Reporting Format (CRF) Table. Accessed: 19. March 2024
Sachverständigenrat für Umweltfragen (2020) Umweltgutachten 2020: Für eine entschlossene Umweltpolitik in Deutschland und Europa.
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen
Entwicklung und Zielerreichung der Treibhausgasemissionen in Deutschland im Sektor Industrie des Klimaschutzgesetzes (KSG). Accessed: 19. March 2024
VET-Bericht 2022. Accessed: 19. March 2024
Germany. 2023 Common Reporting Format (CRF) Table. Accessed: 19. March 2024
Sachverständigenrat für Umweltfragen (2020) Umweltgutachten 2020: Für eine entschlossene Umweltpolitik in Deutschland und Europa.
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen