Fossile Rohstoffe bilden die Basis für eine Vielzahl von Materialien insbesondere von Kunststoffen. Mehr als 90 % der stofflich genutzten fossilen organischen Verbindungen basieren dabei auf Erdöl (Deutschland, 2008)1. Neben der energetischen Nutzung fossiler Energieträger sollte auch die nicht-energetische Primärnutzung anhand ihrers potenziellen Treibhausgas-Potenzials besteuert werden.
Während Kunststoffabfälle innerhalb industrieller Produktion und Verarbeitung (post-industrial) seit 1994 überweigend konstant geblieben sind, hat sich die konsumbedingte Abfallmenge (post-consumer) mehr als verdoppelt2. Solange Kunststoff-Materialkreisläufe nicht geschlossen werden, entstehen Emissionen bei der Gewinnung fossiler Rohstoffe und der Entsorgung von Produkten, die es zu vermeiden gilt3. Insbesondere den Emissionen der nachträglichen energetischen Verwendung soll entgegengewirkt werden. Mit der vorgeschlagenen Besteuerung soll außerdem die Rezyklatnutzung an Attraktivität gewinnen. Daneben ist die Integration von nachhaltig wachsenden Rohstoffen anzustreben. Dies trägt zum Zielbild einer biobasierten Kreislaufwirtschaft bei.
Knapp 4 % der jährlich in Deutschland verbrauchten fossilen Rohstoffe werden stofflich genutzt. (2014)
Quelle: UBA (2014)
Nicht-energetische Verwendung fossiler Energieträger birgt Emissionspotential (Abfallverbrennung) von jährlich 75 Mt CO2 in Deutschland (2021), wobei ein Großteil des Kohlenstoffs über längeren Zeitraum gebunden bleibt.
Quelle: UNFCCC (2023)
Bei insgesamt 20,2 Mio. t Kunststoffproduktion 2019 standen 18,2 Mio t Neuware nur 2 Mio t Rezyklat gegenüber.
Quelle: Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (2020)
Von 6,2 Mio. t erfasster Kunststoffabfälle, wurde 2017 etwa die Hälfte energetisch verwendet.
Ausführliche Maßnahmenbeschreibung
Quelle: UBA (2014)
Potentiale
Risiken
Die temporär zunehmende Besteuerung energetischer Nutzung fossiler Rohstoffe birgt die Gefahr des "rush to burn", wobei Extraktion und Verbrennung in der Gegenwart zunehmen, um höhrere Bepreisung in Zukunft zu umgehen. Nicht-energetische verwendung fossiler Rohstoffe gilt diesbezüglich als Ausweichmöglichkeit, um "stranded Assets" zu vermeiden. Wird diese abweichende Nutzung der Energieträger analog besteuert besteht möglicherweise das Risiko diese Ausgleichsmöglichkeit einzubüßen.
Quelle: Konrad et al. (2021)
Carus M, Raschka A, Fehrenbach H et al. (2014) Ökologische Innovationspolitik – Mehr Ressourceneffizienz und Klimaschutz durch nachhaltige stoffliche Nutzungen von Biomasse. Umweltbundesamtes
Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019.
United Nations Framework Convention on Climate Change, Germany. 2023 Common Reporting Format (CRF) Table.
Konrad KA, Lommerud KE (2021) Effective climate policy needs non-combustion uses for hydrocarbons. Energy Policy 157:112446.
Sachverständigenrat für Umweltfragen (2020) Für eine entschlossene Umweltpolitik in Deutschlandund Europa | UMWELTGUTACHTEN 2020. Sachverständigenrat für Umweltfragen
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen
Carus M, Raschka A, Fehrenbach H et al. (2014) Ökologische Innovationspolitik – Mehr Ressourceneffizienz und Klimaschutz durch nachhaltige stoffliche Nutzungen von Biomasse. Umweltbundesamtes
Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019.
United Nations Framework Convention on Climate Change, Germany. 2023 Common Reporting Format (CRF) Table.
Konrad KA, Lommerud KE (2021) Effective climate policy needs non-combustion uses for hydrocarbons. Energy Policy 157:112446.
Sachverständigenrat für Umweltfragen (2020) Für eine entschlossene Umweltpolitik in Deutschlandund Europa | UMWELTGUTACHTEN 2020. Sachverständigenrat für Umweltfragen
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen