Moore sind Naturflächen, auf denen der Boden über Jahrtausende hinweg ganzjährig größtenteils unter Wasser steht. Unter diesen Bedingungen können sich abgestorbene Pflanzenteile nicht zersetzen, da sie nicht mit Sauerstoff in Kontakt kommen. So speichern Moore Biomasse. Entwässerte Moore hingegen setzen CO2, Lachgas und Methan frei, da sich der entwässerte Torfboden zersetzt. Der Abbau von Torf führt zu zusätzlichen Emissionen.
Moore spielen bei der Treibhausgas-Reduktion eine zentrale Rolle. Sie eignen sich ideal, um Treibhausgasemissionen aufzunehmen und zu speichern. Wenn Moore trockengelegt werden, kehrt sich dieser Effekt um und sie werden zu großen THG-Emittenten.
In Deutschland gibt es 1,5 Mio Hektar Moorfläche, vor allem im norddeutschen Tiefland und am Rand der Alpen.1 Der Großteil dieser Fläche (92%)2 wurde über die Jahrhunderte trockengelegt, um sie land- und forstwirtschaftlich zu nutzen. Noch heute wird der Großteil landwirtschaftlich genutzt.
Laut Heinrich-Böll-Stiftung beträgt das Einsparungspotenzial durch die konsequente Wiedervernässung von 92% aller trockengelegten Flächen (1,4 Mio Hektar) 35 Mio t CO2e.4
Für den Klima- und Umweltschutz gilt es zum einen, die wenigen intakten Moorflächen zu schützen. Und zum anderen die trockengelegten Flächen wieder zu vernässen. Eine zentrale Herausforderung ist der Landnutzungskonflikt. Die meisten trockengelegten Flächen werden heutzutage landwirtschaftlich genutzt, wodurch die Lebensgrundlage verschiedener Landwirt:innen gesichert und Profite erwirtschaftet werden. Gleichzeitig erfordert die Wiedervernässung kostenintensive Eingriffe in die Flächen.
Doch auch wiedervernässte Flächen können landwirtschaftlich genutzt werden, z. B. als Paludikultur. In Paludikulturen werden Pflanzenarten angebaut, die einen hohen Wasserstand gut vertragen, z. B. Schilf für Dachreet, die Produktion von Biomasse zur energetischen Verwertung oder die Kultivierung von Torfmoosen als Torfersatz für den Gartenbau.5 Auch Wasserbüffel können auf wiedervernässten Mooren gehalten und Solaranlagen angebracht werden.
Über den Klimaschutz hinaus erfüllen Moore weitere wichtige ökologische Funktionen: Wasserspeicherung und -filtration, Erosionsschutz des Bodens, Ökosysteme für Biodiversität, Humusgewinnung sowie Überflutungsschutz und Migrationskorridor für Vögel und andere Tiere.
Entwicklung und Schutz unserer Moore: Zum Nutzen von Mensch, Natur und Klima
Trockengelegte Moore: So viele Emissionen wie der gesamte deutsche Flugverkehr
Moorwissen. Paludikultur: Land- und Forstwirtschaft auf wiedervernässten Mooren
Zuständige Bundesminister:innen
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